Dez. 18 2014

Mark Krippner spricht im Interview über die Ablehnung der Sportstättengebühr

Knapper ging’s nicht: Bei Stimmengleichheit und einer Enthaltung lehnte der Hagener Rat am vergangenen Donnerstag die Einführung einer Energie- und Bewirtschaftungsumlage – im Volksmund auch Sportstätten-Nutzungsgebühr genannt – ab. Das sorgte für ein Aufatmen bei den Vereinen und bei Mark Krippner, Vorsitzender des Hohenlimburger Verbandes für Sport (VfS) und der Hagener SPD-Ratsfraktion.

 

Was waren Ihre ersten Gedanken, nachdem sich der Rat gegen die Sportstättengebühr entschieden hatte?

Mark Krippner: Nach der großen Anspannung der letzten Tage, in denen wir viel Überzeugungsarbeit leisten mussten, habe ich Erleichterung und Freude verspürt. Erleichterung, weil die Sportstätten-Nutzungsgebühr eine schwere Last für viele Vereine geworden wäre. Als Vorsitzender des Verbands für Sport und auch als Vorsitzender des Sportausschusses kenne ich die Probleme der Sportfamilie genau. 

 

Haben Sie insgeheim mit einer so knappen Entscheidung gerechnet?

Ja, mir war schon klar, dass es knapp werden würde. Weil wir uns als SPD auf der einen Seite klar gegen die Einführung positioniert haben und weil die andere große Partei sich strikt für die Sportstätten-Nutzungsgebühr ausgesprochen hat. Wir haben offensiv für unseren Standpunkt geworben und auch Vorschläge gemacht. Letztlich hat das auch andere Mitglieder des Rates überzeugt.

Hilfreich war natürlich, dass die Sportfamilie sich so klar gegen die Einführung der Gebühr ausgesprochen hat. Es freut uns sehr, dass wir trotz des massiven Widerstandes aus der Kämmerei unser Versprechen aus dem Kommunalwahlkampf einlösen konnten. 

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Inwieweit wurmt es Sie, dass ausgerechnet die Bezirksvertretung Hohenlimburg sich dafür ausgesprochen hat?

Zunächst einmal muss man wissen, dass die Bezirksvertretung in dieser Angelegenheit nur ein vorberatendes Gremium ist und somit keine Rechtsbindung für den Stadtrat hat. Somit war klar, dass nach den Beratungen in den Bezirken und im Sportausschuss die endgültige Entscheidung im Rat fallen wird. Für die angesprochene Sitzung der BV Hohenlimburg hatte die CDU signalisiert, für das Thema Sportstätten-Nutzungsgebühr eine erste Lesung zu beantragen. Das heißt, dass eigentlich noch keine Entscheidung fallen sollte. Ich hatte mich daher an diesem Tag für einen anderen und sehr wichtigen Termin entschieden. Aber zurück zu der Frage: Sicher wurmt mich das. Jedoch sind die Befürworter nicht bei uns, sondern bei der CDU und bei den Grünen zu suchen. Die Ratsabstimmung hat doch wohl eindeutig klar gezeigt, dass ich persönlich und meine gesamte Fraktion immer gegen die Einführung waren und sind. 

 

Sind Sie mit den Alternativen, zum Beispiel der Anhebung der Vergnügungssteuer, zufrieden? 

Ja sicher, das ist doch jetzt ein toller Kompromiss. Unser Vorschlag wäre auch umsetzbar gewesen, jedoch hat der Rat nun einstimmig beschlossen, dass wir anstatt die Sportler die Spielhallenbesitzer etwas mehr belasten werden. Darum verstehe ich auch nicht, wie einzelne vor der Abstimmung und auch jetzt noch erzählen können, der Austausch von Posten im HSP sei gar nicht durchsetzbar oder gar populistisch. 

 

War es Ihnen schon möglich, mit Hohenlimburger Vereinsvertretern zu sprechen? Wie waren da die Reaktionen? 

So wie ich empfunden habe, so haben sich auch unsere Sportler geäußert. Überall herrscht Erleichterung und Freude. Dafür, dass wir uns mit unserer Ablehnung durchgesetzt haben, gab es viel Anerkennung. Denn schließlich hat die SPD Wort gehalten.